Laut Geschichtsschreibung wurde die estnische Hauptstadt Tallinn auf Salz gebaut – zwar nicht buchstäblich, aber doch in dem Sinne, dass die mittelalterliche Handelsstadt ihren Reichtum dem Salzhandel verdankt. Als östlichster Handelsposten der Hanse kam Estland eine führende Rolle im Salzhandel zwischen Westeuropa und den östlichen Gebieten zu. Die Tradition des
Handels zwischen Ost und West wurde hier seit jeher hochgehalten, und auch heute noch steuert das Transitgeschäft etwa 16 % zum Bruttoinlandsprodukt der Republik Estland bei.
In der heutigen Wirtschaft Estlands spielt Salz natürlich keine so wichtige Rolle mehr. Den Status als Brücke zwischen Ost und West hat das Land jedoch beibehalten, wobei der Schwerpunkt nun mehr auf dem wachsenden Handel in den Bereichen E-Commerce und Rohstoffe liegt. Mittlerweile ist die geopolitische Lage zu einem großen Plus geworden, aber auch die effizienten digitalen Lösungen im Bereich Logistik tragen ihren Teil zu Estlands guter Positionierung im Transportbereich bei. Da sich Logistik bekanntlich auf Lösungen konzentriert, die den geringsten Widerstand bieten, hat es sich Estland zur Aufgabe gemacht, die Arbeit und Abläufe in der Transportindustrie zu vereinfachen und diese in einem funktionierenden Geschäftsumfeld weiterzuentwickeln.
Im internationalen Vergleich schlägt sich Estland im Bereich des grenzüberschreitenden Handels bemerkenswert gut. Die transparente Verwaltungsstruktur und das korruptionsfreie Umfeld sowie der Status als Zentrum für Innovation und reibungslose logische Prozesse unterstreichen die herausragende Stellung des Landes. Wie schon im Mittelalter kann Estland nicht einfach als Land mit einer kleinen Bevölkerungszahl abgetan werden, die heute bei 1,3 Millionen Einwohnern liegt. Estland sollte vielmehr als Brückenkopf zu Märkten betrachtet werden, die – von Nordeuropa über die Ostseeregion bis nach Westrussland – rund 300 Millionen Konsumenten umfassen. In den letzten Jahrzehnten war die estnische Logistikbranche stark vom Transit natürlicher Rohstoffe aus Russland in Richtung Westen abhängig – transportiert wurden in erster Linie Kohle, Düngemittel, Schwerölerzeugnisse und Polymere. Dank einer modernen Infrastruktur und hoher Kapazitäten belief sich das Transportvolumen jährlich auf Dutzende von Millionen Tonnen. Das estnische Schienennetzwerk nutzt die russische Normalspurweite von 1520 mm, der Hafen Muuga vor Tallinn ist der tiefste Handelshafen und einer der größten Häfen an der Ostsee, der Hafen Sillamäe ist der am nächsten zu Russland gelegene EU-Hafen und die estnischen Straßen sind nicht nur mautfrei, sondern an der Grenze auch staufrei.
Heutzutage sind alle Augen auf die digitalen Handelsströme zwischen China und Europa gerichtet. Estland spielt hierbei eine überraschend große Rolle, unter anderem mit dem estnisch-chinesischen Joint Venture Post11, bei dem in zunehmendem Maße chinesische E-Commerce-Güter über den Tallinner Flughafen an andere Knotenpunkte in ganz Europa verteilt werden. Der Flughafen Tallinn, einer der modernsten Flughäfen in ganz Europa, ist mit allen notwendigen Einrichtungen für Import, Export und Frachtabfertigung ausgestattet und verfügt über eine der längsten Start- und Landebahnen im Baltikum. Außerdem hat der Flughafen kein Nachtflugverbot.
Zu den weiteren Erfolgsgeschichten der estnischen Logistikbranche gehören die Vertriebsaktivitäten des renommierten Logistikdienstleisters Katoen Natie, die Übernahme des Containerterminals im Hafen Muuga durch die Hamburg Hafen und Logistik AG, sowie das IT-Entwicklungszentrum der Kühne + Nagel AG. Da Estland weithin den Ruf genießt, die führende digitale Nation zu sein, ist es kein Wunder, dass Informationstechnologie und Logistik in der wirtschaftlichen Entwicklung eng miteinander verwoben sind. Das Land setzt sein erstklassiges IT- und Engineering-Know-how ein, um die Lieferketteneffizienz und das Kundenerlebnis vom ersten bis zum letzten Kilometer zu revolutionieren. Single-Window-Lösungen und ein standardisiertes e-Customs System ermöglichen eine optimierte Übermittlung von Berechtigungen und Protokollen innerhalb Estlands und setzen gleichzeitig den Standard für den grenzüberschreitenden Datenaustausch im heutigen Europa.
Auch wenn man in Estland bestrebt ist, die Logistikbranche in digitaler und technologischer Hinsicht revolutionieren, ist man weiterhin bemüht die Lieferketten selbst nicht aufzubrechen. Die Zukunft birgt großes Potenzial für den Ausbau eines Nord-Süd-Güterverkehrskorridors. Mit der Verwirklichung eines Anschlusses an das europäische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz würde Tallinn direkt an das übrige Europa angebunden sein. Der weltweite Boom im Bereich E-Commerce bietet Estland zahlreiche Möglichkeiten, neben dem Transport von Bulkgütern auch Fulfillment-Zentren einzurichten und weitere logistische Dienstleistungen anzubieten. Bedingt durch die Lage als geographischer Mittelpunkt Nordeuropas hat Estland die besten Chancen, seine Bedeutung als wichtiger Handelsknotenpunkt aufrechtzuerhalten.
Laut Geschichtsschreibung wurde die estnische Hauptstadt Tallinn auf Salz gebaut – zwar nicht buchstäblich, aber doch in dem Sinne, dass die mittelalterliche Handelsstadt ihren Reichtum dem Salzhandel verdankt. Als östlichster Handelsposten der Hanse kam Estland eine führende Rolle im Salzhandel zwischen Westeuropa und den östlichen Gebieten zu. Die Tradition des
Handels zwischen Ost und West wurde hier seit jeher hochgehalten, und auch heute noch steuert das Transitgeschäft etwa 16 % zum Bruttoinlandsprodukt der Republik Estland bei.
In der heutigen Wirtschaft Estlands spielt Salz natürlich keine so wichtige Rolle mehr. Den Status als Brücke zwischen Ost und West hat das Land jedoch beibehalten, wobei der Schwerpunkt nun mehr auf dem wachsenden Handel in den Bereichen E-Commerce und Rohstoffe liegt. Mittlerweile ist die geopolitische Lage zu einem großen Plus geworden, aber auch die effizienten digitalen Lösungen im Bereich Logistik tragen ihren Teil zu Estlands guter Positionierung im Transportbereich bei. Da sich Logistik bekanntlich auf Lösungen konzentriert, die den geringsten Widerstand bieten, hat es sich Estland zur Aufgabe gemacht, die Arbeit und Abläufe in der Transportindustrie zu vereinfachen und diese in einem funktionierenden Geschäftsumfeld weiterzuentwickeln.
Im internationalen Vergleich schlägt sich Estland im Bereich des grenzüberschreitenden Handels bemerkenswert gut. Die transparente Verwaltungsstruktur und das korruptionsfreie Umfeld sowie der Status als Zentrum für Innovation und reibungslose logische Prozesse unterstreichen die herausragende Stellung des Landes. Wie schon im Mittelalter kann Estland nicht einfach als Land mit einer kleinen Bevölkerungszahl abgetan werden, die heute bei 1,3 Millionen Einwohnern liegt. Estland sollte vielmehr als Brückenkopf zu Märkten betrachtet werden, die – von Nordeuropa über die Ostseeregion bis nach Westrussland – rund 300 Millionen Konsumenten umfassen. In den letzten Jahrzehnten war die estnische Logistikbranche stark vom Transit natürlicher Rohstoffe aus Russland in Richtung Westen abhängig – transportiert wurden in erster Linie Kohle, Düngemittel, Schwerölerzeugnisse und Polymere. Dank einer modernen Infrastruktur und hoher Kapazitäten belief sich das Transportvolumen jährlich auf Dutzende von Millionen Tonnen. Das estnische Schienennetzwerk nutzt die russische Normalspurweite von 1520 mm, der Hafen Muuga vor Tallinn ist der tiefste Handelshafen und einer der größten Häfen an der Ostsee, der Hafen Sillamäe ist der am nächsten zu Russland gelegene EU-Hafen und die estnischen Straßen sind nicht nur mautfrei, sondern an der Grenze auch staufrei.
Heutzutage sind alle Augen auf die digitalen Handelsströme zwischen China und Europa gerichtet. Estland spielt hierbei eine überraschend große Rolle, unter anderem mit dem estnisch-chinesischen Joint Venture Post11, bei dem in zunehmendem Maße chinesische E-Commerce-Güter über den Tallinner Flughafen an andere Knotenpunkte in ganz Europa verteilt werden. Der Flughafen Tallinn, einer der modernsten Flughäfen in ganz Europa, ist mit allen notwendigen Einrichtungen für Import, Export und Frachtabfertigung ausgestattet und verfügt über eine der längsten Start- und Landebahnen im Baltikum. Außerdem hat der Flughafen kein Nachtflugverbot.
Zu den weiteren Erfolgsgeschichten der estnischen Logistikbranche gehören die Vertriebsaktivitäten des renommierten Logistikdienstleisters Katoen Natie, die Übernahme des Containerterminals im Hafen Muuga durch die Hamburg Hafen und Logistik AG, sowie das IT-Entwicklungszentrum der Kühne + Nagel AG. Da Estland weithin den Ruf genießt, die führende digitale Nation zu sein, ist es kein Wunder, dass Informationstechnologie und Logistik in der wirtschaftlichen Entwicklung eng miteinander verwoben sind. Das Land setzt sein erstklassiges IT- und Engineering-Know-how ein, um die Lieferketteneffizienz und das Kundenerlebnis vom ersten bis zum letzten Kilometer zu revolutionieren. Single-Window-Lösungen und ein standardisiertes e-Customs System ermöglichen eine optimierte Übermittlung von Berechtigungen und Protokollen innerhalb Estlands und setzen gleichzeitig den Standard für den grenzüberschreitenden Datenaustausch im heutigen Europa.
Auch wenn man in Estland bestrebt ist, die Logistikbranche in digitaler und technologischer Hinsicht revolutionieren, ist man weiterhin bemüht die Lieferketten selbst nicht aufzubrechen. Die Zukunft birgt großes Potenzial für den Ausbau eines Nord-Süd-Güterverkehrskorridors. Mit der Verwirklichung eines Anschlusses an das europäische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz würde Tallinn direkt an das übrige Europa angebunden sein. Der weltweite Boom im Bereich E-Commerce bietet Estland zahlreiche Möglichkeiten, neben dem Transport von Bulkgütern auch Fulfillment-Zentren einzurichten und weitere logistische Dienstleistungen anzubieten. Bedingt durch die Lage als geographischer Mittelpunkt Nordeuropas hat Estland die besten Chancen, seine Bedeutung als wichtiger Handelsknotenpunkt aufrechtzuerhalten.