Die estnische SRC Group macht mit der grundsätzlichen Genehmigung des Lloyd‘s Register Fortschritte bei der Entwicklung der bahnbrechenden Methanol-Superstorage-Lösung für umweltfreundlichere Schiffskraftstoffe.
Estlands langjährige Schiffbautraditionen nehmen eine neue Wendung, als die SRC Group ihrem Ziel einer grüneren Zukunft im maritimen Sektor näher kommt. Die SRC Group AS wurde 2001 von Hannes Lilp gegründet und ist heute ein multiregionales Unternehmen, das auf Entwicklung, Engineering, Technik und Innenausbau in den Bereichen Schifffahrt, Offshore, Kreuzfahrt und Fährschifffahrt spezialisiert ist.
Im letzten Jahr hat das Unternehmen von Lloyd‘s Register eine grundsätzliche Genehmigung (Approval in Principle – AiP) für sein revolutionäres Methanol-Superstorage-Projekt erhalten. Diese Innovation verspricht, die Schifffahrtsindustrie zu verändern, insbesondere für bestehende Schiffe, die auf sauberere Kraftstoffe umsteigen und die ambitionierten Emissionsreduktionsziele der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) erreichen wollen.
SRC Group löst Probleme in großem Maßstab
Methanol, ein vielversprechender alternativer Schiffskraftstoff, hat sich als Spitzenreiter bei den Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Schiffen erwiesen. Angesichts der Zielvorgaben der IMO, die Emissionen bis 2030 um mindestens 20 % und bis 2040 um 70 % zu senken, steht die Schifffahrtsbranche unter Druck, sauberere Kraftstoffalternativen zu finden. Aus erneuerbaren Quellen gewonnenes Methanol passt in diesen Netto-Null-Rahmen und ist relativ einfach zu lagern und zu handhaben.
Die Sache hat jedoch einen Haken. Methanol benötigt doppelt so viel Volumen, um die gleiche Energie zu erzeugen wie Schweröl (HFO), der herkömmliche Schiffskraftstoff. Dies stellt eine große Herausforderung für die Schiffskonstruktion und -nachrüstung dar, insbesondere weil für Kraftstofftanks mit niedrigem Flammpunkt typischerweise Kofferdämme erforderlich sind. Ein Kofferdamm ist ein leerer Raum in einem Schiff, so dass die Abteile auf beiden Seiten keine gemeinsame Abgrenzung haben.
Methanol Superstorage umgeht das Kofferdamm-Problem durch den Einsatz der Sandwich Plate System (SPS)-Technologie bei der Konstruktion der Tankwände, was zu einer erheblichen Steigerung des Lagervolumens – um bis zu 85 % – führt. Noch beeindruckender ist, dass dieser außergewöhnliche Vorteil mit minimalen Auswirkungen auf die allgemeine Schiffskonstruktion nachgerüstet werden kann.
Hannes Lilp, CEO der SRC Group, betont die Bedeutung von Methanol als tragfähigen Schiffskraftstoff, indem er sagt: „Aufgrund der langjährigen Verwendung in anderen Branchen, der Verfügbarkeit und der Leistungsfähigkeit ist Methanol der alternative Schiffskraftstoff mit dem größten Potenzial zur schnellen Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Schiffen.“ Er hebt hervor, dass Methanol Superstorage eine 25 mm dicke SPS-Barriere verwendet, die als Brandschutzschirm und dreifache Barriere gegen Leckagen dient.
Estland als Anführer
Mit diesem AiP von Lloyd‘s Register läutet die SRC Group eine neue Ära der nachhaltigen Schifffahrt ein. Die Genehmigung bedeutet, dass Methanol Superstorage die konzeptionellen Hürden genommen hat und auf dem Weg ist, die Klassifizierungsgenehmigung und die Compliance zu sichern.
Diese Entwicklung steht im Einklang mit Estlands Vision einer grüneren, nachhaltigeren Zukunft. Die estnische Regierung unterstützt aktiv Initiativen zur Förderung saubererer und umweltfreundlicherer Praktiken und macht das Land zu einem Vorreiter im Wettlauf um eine nachhaltigere Schifffahrtsindustrie.
Estland hat einen aktualisierten Entwurf seines Nationalen Energie- und Klimaplans für 2030, der Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der maritimen Industrie enthält, z. B. die Verringerung der Emissionen fluorierter Treibhausgase und deren Ersatz durch alternative Stoffe. Estland plant außerdem, Diskussionen darüber aufzunehmen, mit „Grünen Korridoren“ weiterzugehen, das ist ein Konzept der maritimen Industrie, welches eine klare Definition der maritimen Umweltfreundlichkeit erfordert.
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